Es geht nichts über gute Kontakte

20.1.2007 – 31.1.2007

Was bin ich?Nach einer kurzen Stadtbesichtigung Nelsons und einer guten Nacht in einem wunderschönen Backpacker brechen wir tags darauf wegen sehr schlechten Wetterprognosen für die Westküste stattdessen an die Ostküste auf.

Nach einer Pause in Blenheim will plötzlich Barbaras BMW nicht mehr anspringen; die Instrumente spielen verrückt und der Anlasser macht keinen Mucks. Während Matti nach der Batterie sucht, die sich bei der BMW nicht am üblichen Ort unter dem Sattel befindet (dort ist der Benzintank!), wird ein Einheimischer auf uns aufmerksam und bietet uns seine Hilfe an. Mit vereinten Kräften finden wir schliesslich die Batterie gut versteckt unter der ‚Tank‘-Verkleidung und können schliesslich das Problem auf ziemlich korrodierte Batteriekontakte zurückführen. Nach einigem putzen und wieder zusammenschrauben springt die BMW wie wenn nichts gewesen wäre wieder an.

Küste nördlich von KaikouraÜber die wunderschöne Küstenstrasse, übersät von wunderbaren Ausblicken und bestückt mit einer kleinen Seehundkolonie gleich neben der Strasse, gelangen wir zum kleinen Küstendorf Kaikoura.Robbe Dort übernachten wir in einem mässigen Hostel und sind froh am nächsten Tag weiterzufahren. Auf dem Weg nach Christchurch besuchen wir nahe der Küste die Cathedral CliffsCathedral Cliffs, eine lange Sandsteinwand, welche von der Erosion so geformt wurde, dass sie an die Strukturen einer Kathedrale erinnert.

Nun verbringen wir einige Nächte in Christchurch, die drittgrösste Stadt des Landes, die trotz ihrer Grösse erstaunlich frühe Ladenschlusszeiten hat. Um halb Sechs sind die meisten Läden geschlossen; einige sogar früher. Wir staunten nicht schlecht.

An unserem ersten Tag in Christchurch haben wir Nachmittags einen Termin bei der Vermietung um unsere Motorräder warten zu lassen, aber zuerst werden wir Grenville abeholt, bei dem wir wiedermal eine Halbtages-Offroadtour gebucht haben.

Barbara in der Bachdurchfahrt Matti in der Bachdusche

Matti will es wissen und probiert deshalb eine KTM EXC450 aus, der grosse Bruder seiner eigenen KTM zuhause. Barbara erhält eine Honda CRF230 mit dem sie bestens zurecht kommt. Grenville führt uns nun während einiger Stunden über Waldwege, Enduropfade, Schotterpisten und Wasserdurchfahrten durch eine vom Fluss geprägte Kieslandschaft. p1130045.JPGBarbara wird von Grenville super unterstützt und auch Matti kann sich da und dort richtig austoben. Dadurch dass wir alleine mit ihm unterwegs sind, kann so auch super auf die verschiedenen Fahrniveaus eingegangen werden.

Kaum zurück wollen wir schnell unsere Motorräder in den Service bringen damit wir tags darauf mit beiden Motorrädern wieder eine Tour machen können. Doch Barbaras Batterie hat nun definitiv den Geist aufgegeben und die BMW macht keinen Mucks mehr. Erst nach mehreren Anschieb-Versuchen mit Hilfe des Backpacker-Betreibers springt die BMW schliesslich an und wir bringen die Töffs kurz vor Ladenschluss doch noch zum Vermieter.

Mattis Töff braucht einen neuen Vorderpneu und ein neues Lenkkopflager. Barbaras Töff eine neue Batterie. Beide sollen einen Ölwechsel kriegen, damit wir die Strecke zurück nach Auckland ohne Servicestopp absolvieren können.

Mammutblatt (Gunnera tinctoria)Mit einem Ersatztöff fahren wir zurück ins Backpacker und schlafen am nächsten Tag wiedermal richtig aus, um danach die Stadt mit seinem wunderschönen und grossen botanischen Garten zu erkunden.

Tags darauf sind die Töffs schliesslich repariert und alle Kontakte schliessen wieder korrekt, was auf einer kurzen Tour nach Akaroa (auf der Halbinsel vor Christchurch) gleich getestet wird.

Unsere modischen RegenanzügeDas Wetter ist am nächsten Morgen relativ grau, dennoch setzen wir unsere Reise richtung Mt. Cook im Landesinneren fort. Schon 10 Minuten nach Abfahrt beginnt es zu nieseln; und kaum haben wir schliesslich nach einer Stunde Fahrt die Regenanzüge montiert, hört es 3km später (!) auch schon wieder zu regnen auf… Ausser einigen kurzen Schauern sollten wir auf der weiteren Fahrt auch weitgehend verschont werden.

Irgendwo da hinten ist Mt. Cook ...Den 120km-Abstecher nach Mt. Cook ersparen wir uns wegen den tiefhängenden Regenwolken in dem Gebiet. Stattdessen fahren wir direkt zu unserem Backpacker auf einer Merino-SchafeMerino-Schaf-Farm, wo wir ein schön eingerichtetes Zimmer mit wunderbarer Aussicht bekommen.

Über die ‚Elephant Rocks‘, eine bizarre Kalklandschaft geht es zurück an die Ostküste. Tags darauf bestaunen wir am Strand die Moeraki Boulders‚Moeraki Boulders‘, natürlich gewachsene Steinkugeln bis über 1m gross, die wie Riesenmurmeln halb im Wasser liegen. Für 2 Nächte haben wir uns nun auf der Otago-Halbinsel vor Dunedin in einem kleinen Backpacker einquartiert. Aufgrund einer Empfehlung suchen wir zur Dämmerung einen kleinen Strand auf wo nach und nach etwa 30 kleine blaue Pinguine (die kleinste Art der Welt) aus den Fluten steigen und sich den Strand hoch kämpfen.

Am nächsten Morgen machen wir uns gemeinsam auf einem Töff auf den Weg zur lokalen AlbatrossAlbatross Kolonie, welche wir wegen des hohen Eintrittspreises nur von aussen bestaunen. Die Vögel mit ihrer riesigen Spannweite sind dennoch sehr imposant. Auf dem Weiterweg zu einem anderen Strand mit den seltenen Gelbaugen-Pinguinen stellt Mattis Töff plötzlich ab und springt auch mit anrollen nicht mehr an. Dank autostoppen kommen wir zurück zur Unterkunft und am nächsten Morgen wir der Töff nach Dunedin abgeschleppt. Erneut hat uns ein Kontakt im Stich gelassen, ein Kabel in der Benzinpumpe ist gebrochen… Während der Reparatur fallen zwei weitere Mängel am Motorrad auf (eine undichte Kühlwasserpumpe sowie rissige Luftansaugstutzen), für welche Ersatzteile in Christchurch bestellt werden müssen. So bleibt uns nichts anderes übrig als eine weitere Nacht auf der Halbinsel zu verbringen und erst am nächsten Mittag können wir die Reise mit dem frisch reparierten Töff fortsetzen. Dafür können wir die Zeit verwenden, die steilste Strasse der Welt zu besichtigen und trotzdem noch einen Gelbaugen-PinguinGelbaugenpinguin zu sehen.

Unsere Reise führt uns der Südküste entlang zu den Catlins, ein wunderschöner Landstrich, doch schon nach 70km fängt Mattis BMW erneut an zu spotzen und versagt uns auf offener Strasse den Dienst. Nach kurzem Nachschauen stellt sich erneut die Benzinpumpe als Problem heraus… Wieder werden wir abgeschleppt und obwohl es schon fast Feierabend ist, kann das Problem dank unserer Hilfe schnell gefunden und behoben werden. Auch ein zweiter Kontakt in der Benzinpumpe hat sich verabschiedet…!

Trotz so vielen Kontaktproblemen hoffen wir, dass wir die Catlins ohne weitere Probleme durchqueren können.

Zur Gallerie:

6 Gedanken zu „Es geht nichts über gute Kontakte“

  1. Ja hallo miteinander
    ihr scheint ja ne tolle zeit zu haben da down under
    ich freu mich jetztschon auf nen ausgedehnten fotoabend 😉
    here @ cornerstone ist auch so einiges los, aber bald schon sind ferien.
    By the way dä Steph hät dä 4-runner zumägfahrä….
    schönä mischt . ja also dän no vill spass
    urs

  2. hallo ihr beiden
    ganz wilde Fotos von eueren Töfffahrten!!! Und wunderschöne Land- und Tieraufnahmen. Tut mir leid habt ihr so Pech mit den Töffs und im Ausland kann man sich einfach nicht so gut wehren und denen mal so richtig die Levite lesen. Naja, wenn unsereins Tagein Tagaus arbeitet und sich nach N.Z. wünscht, darf bei euch auch ein ganz klein wenig Ärger sein oder? Zudem, rückblickend ist es dann ganz toll und aufregend gewesen… Aber jetzt seid ihr im Moment und sollt es auch bleiben und hoffentlich voll geniessen mit allem was dazu gehört. Hebet eu Sorg
    Herzlich Birgit

  3. Hoi zäme,

    hoffe eure Maschinen funktionieren in Zukunft zuverlässiger und ihr zwei könnt euch wieder mehr auf die herrliche Landschaft konzentrieren. Sieht echt super aus auf den Fotos!

    Grüessli aus Hütten,
    Cheesy & Reto

  4. Danke schön für Euren neuen Bericht. Wir sind froh, dass es Euch trotz Kontaktproblemen gut geht. Wir wünschen Euch viel Spass und viel weniger Maschinenprobleme. Alles Gute Trudy und Hansueli

  5. Barbara und Matti (unbekannterweise) macht’s gut bei der Weiterreise. herzliche Grüsse Marguerite

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