Alle Beiträge von Matti

Dem Regen entronnen

9.1.2007 – 13.1.2007

Nach dem schönen Wetter des Nordens verheissen nun die Prognosen nichts Gutes für den Norden und Nordosten, also versuchen wir schnell Richtung Süden zu gelangen.

Die Nacht haben wir weit südlich von Auckland in Waitomo gebucht. Der Weg ist weit, so fahren wir direkt auf den grossen Hauptstrassen zu unserem Ziel. Dennoch ist es nach 21 Uhr als wir in der einbrechenden Dunkelheit Waitomo erreichen.

Trotz touristischen Attraktionen schliessen alle Küchen dort um 21 Uhr sodass wir uns mit einem Mikrowellen-Pie im Pub zufrieden geben müssen. Und wir sind nicht die einzigen Touristen denen das passiert!

Nach der Übernachtung im YHA Hostel, marschieren wir die 2 km zum Ausgangspunkt der speziellen Attraktion von Waitomo: Jahrtausende von Regenfällen haben ein grosses unterirdisches Höhlensystem geformt, welches sowohl trockenen wie auch nassen Fusses begangen werden kann. Um es uns nicht zu einfach zu machen, haben wir die speziellere Variante gewählt: ‚Blackwater Rafting‘. In hübsche Neoprens gezwängt und mit Helm und weissen Gummistiefeln bewaffnet sowie einem schmucken, dicken Gummiring unter dem Po erkunden wir unter professioneller Führung die Bäche, Seen und Sternenhimmel dieser Höhlen.

Diese werden von tausenden Glüchwürmchen gebildet, die während 9 Monaten als Maden an den Decken der Höhlen hängen und mit klebrigen Fäden nach Insekten angeln. Um diese anzulocken, leuchtet ein Teil ihres Körpers in kühlem Grünblau; je hungriger das Würmchen, desto heller das Leucht.

Marokopa FallsMarokopa Falls UrwaldNach diesem feuchtfröhlichen Abenteuer hat sich das Wetter uns sogleich angeschlossen und unsere geplante Nachmittagstour sprichwörtlich ins Wasser fallen lassen, sodass wir am nächsten Morgen trotz einer sowieso schon längeren Tour auch noch diesen Extra-Abstecher machen: Die Marokopa Falls und sein urtümlicher Urwald sind auch bei leichtem Nieselregen jederzeit ein Abstecher wert. Nur die nahen Piripiri Caves präsentieren sich ziemlich schlammig und laden nicht zu grösseren Erkundungstouren ein.

Forgotten World HighwayErst gegen Mittag starten wir daher unsere geplante Tagestour nach Wanganui wobei uns die Karte nicht die ganze Wahrheit erzählt…. Die als Hauptstrasse markierte Route mit dem Namen ‚Forgotten World Highway‘ entpuppt sich als äusserst kurvenreiche und enge Nebenstrasse mit einem auf der Karte nicht verzeichnetem längeren unbefestigten Abschnitt. Die Landschaft ist zwar wunderschön, doch gerät unser Zeitplan komplett aus den Fugen. Immerhin hält das Wetter und verwöhnt uns ab und zu sogar mit ein paar Sonnenstrahlen. Jedoch erst gegen halb 10 Uhr Abends erreichen wir Stratford von wo es noch 1 1/2 Stunden nach Wanganui sind. Um unser gebuchtes YHA darauf vorzubereiten, telefoniert ihnen Matti und erfährt dass wir dort um diese Uhrzeit nicht mehr willkommen sind!

Der Schock war gross, es ist bald 10 Uhr Abends und wir haben keine Übernachtungsmöglichkeit mehr und müssen wegen einer vorgebuchten Flussfahrt am nächsten Morgen um 8 in Wanganui losfahren können. Schnell telefoniert Matti einem anderen Backpacker und ergattert doch noch ein Bett in Hawera, eine Stunde von Wanganui entfernt. BBH (eine neuseeländische Backpacker-Hostel-Organisation sei Dank – YHA werden wir von nun an meiden…) sei Dank!

So müssen wir nun halt früher aufstehen und fahren gegen die Morgensonne mühsam nach Wanganui. Dort reservieren wir gleich ein Zimmer (nicht im YHA) für den Abend und machen uns leicht verspätet, mit nur einem Töff, auf den Weg. Matti schafft es die Zeit wieder aufzuholen auf den kurvenreichen und engen Strassen und sogar zu zweit auf Schotter geht es ganz flott voran. Trotz einigen angekündigten Schauern bleiben wir verschont und die Sonne zeigt sich auch ab und zu.

Whanganui RiverBridge to NowhereDas Jetboat bringt uns nun dem idyllischen Whanganui entlang zur ‚Bridge to Nowhere‘, einer Betonbrücke aus den Dreissigern mitten im Urwald. Die Gegensätze können nicht grösser sein. Erstellt wurde die Brücke in der Absicht, eine Strasse zu den damals blühenden Farmen der Gegend zu bauen. Kurz nach Fertigstellung der Brücke wurden die meisten Farmen jedoch wieder aufgegeben und die Strasse nicht weiter unterhalten.

Blick von unserer UnterkunftUm die vorgebuchte Fähre zu erreichen, übernachten wir am nächsten Tag in der Nähe von Wellington (in Paekakariki) wo wir ein wunderschönes Ensuite-Double mit Meersicht erhalten. Der Ausblick während dem Abendessen ist grandios.

Nach zwei Wochen Nordinsel fahren wir zeitig am nächsten Morgen mit der Fähre auf die Südinsel.

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Auf der Farm im Norden

27.12.2006 – 8.1.2007

Nach langer Vorbereitungszeit und einigermassen Stress verlassen wir dennoch frueh genug unser Zuhause. Mit dem Zug sind wir schnell am Flughafen, wo die Abfertigung reibungslos und schnell vonstatten geht. Viel zu frueh warten wir also am Gate (typisch Barbara) und freuen uns auf den Hochsommer in Neuseeland…

Nach einem langen Flug mit der Swiss(air) (zum Glueck ueber Nacht) nehmen wir fuer zwei Stunden chinesischen Boden unter die Fuesse (Zwischenstopp in Hong Kong). Mit Toeffstiefeln, Jacke und den Helmen unter den Armen sorgen wir immer wieder fuer erstaunte Gesichter beim Bodenpersonal und den Piloten…

Sonnenaufgang ueber AustralienDie Air New Zealand erledigt sodann den zweiten Teil der Reise (wiederum ueber Nacht) nach Auckland. Barbara konnte auf beiden Fluegen nicht recht schlafen, waehrend Matti friedlich vor sich hin schlummerte.

Nach einer Uebernachtung in Auckland und einer kurzen Stadtbesichtigung wissen wir, der Sommer hat hier noch nicht Einzug gehalten. Es ist knapp 20 Grad und sehr windig…

Auf dem Weg zur FarmDennoch nehmen wir am naechsten Tag unsere beiden Toeffs (beides BMW F650) in Empfang und machen uns auf den Weg nach Norden. Unser Ziel liegt im Nordosten bei Whangaruru; eine Farm wo Matti vor 4 Jahren seine Reise beendet hatte. Eigentlich wuerde die Strecke nur etwa 3 Stunden in Anspruch nehmen aber dank grossem Verkehrsaufkommen weil alle Kiwis (Neuseelaender) im Norden Neujahr feiern wollen, dauert die Strecke 5 lange Staustunden.

Erst am spaeten Nachmittag erreichen wir unser Ziel und ueberraschen Mike und Ellen (die Besitzer der Farm) mit unserer unerwarteten Anwesenheit.

Barbara und ihr chinesisches FarmbikeJeden Tag wird nun das Wetter etwas besser und waermer und wir geniessen die ruhigen Tage um uns zu akklimatisieren. Um uns die Zeit zu vertreiben unternehmen wir Offroad-Touren mit Mike’s Farmbikes und Enduros, mit Barbara mit ihrem reitbarem UntersatzPferdetreks (Barbara) und mit kurzen Ausfluegen in die Umgebung.

Am letzten Tag hat Matti das Glueck mit Mikes Yamaha WR250 an einem Trailride teilzunehmen. Dieser besteht aus einer etwa 20km langen Piste auf einer grossen Farm,Matti mit Yamaha WR250 quer durchs Gelaende von Wald ueber Wiesen ueber Huegel bis zu Wasserdurchfahrten. Da es kein Rennen ist sondern ein freies Fahren fuer jedermann herrscht ein ungezwungenes Klima und sogar Barbara kriegt die Gelegenheit mit einer KTM SX85 eine Runde zu drehen.

Abschied von 'The Farm'Nach acht wunderschoenen Tagen verlassen wir schweren Herzens Mike’s wunderbare Familie um in unseren 2 1/2 Monaten noch einige andere Ecken von Neuseeland zu sehen. Der Abschied faellt uns sehr schwer; ist uns doch Mike’s Familie sehr ans Herz gewachsen und die Natur und die Umgebung einfach einmalig.

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Bald gehts los…

In Kürze (Mittwoch 27. Dezember 2006) werden wir in die Lüfte entschweben und erst wieder in Neuseeland dran denken ein Flughafengebäude zu verlassen. In Auckland auf der Nordinsel werden wir unser erstes Quartier aufsuchen um uns erstmal von den Strapazen der 24-Stündigen Anreise zu erholen.
Da wir Töffnarren sind werden wir tags darauf sogleich unsere bereits reservierten fahrbaren Untersätze in Besitz nehmen und die ersten Kilometer auf der falschen Strassenseite (Linksverkehr!) unter die Gummis der beiden BMW F650 nehmen.
Als erstes führt uns unser Weg ganz hinauf in den Norden auf eine idyllische Farm die Matti von seiner letzten Neuseelandreise in bester Erinnerung geblieben ist.
Sylvester wird uns dort 12 Stunden früher als in der Schweiz heimsuchen und die nächsten Tage nutzen wir unseren Stützpunkt als Basisstation für diverse Ausflüge im ganzen höchsten Norden der Insel.

Das weitere Programm wird von Tag zu Tag neu erstellt; je nach Lust und Laune und Benzin im Tank…
Da Neuseeland mehrere Hundert Jugendherbergen aufzuweisen hat so liegt es nahe diese günstigen Übernachtungsmöglichkeiten zu nutzen und das Zelt zuhause zu lassen.

Fest steht nur, dass wir am 14. März 2007 dieses wunderschöne Land wieder verlassen müssen um am 15. März wieder schweizer Boden zu erreichen.