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Der Antarktis so nahe..?

1.2.2007 – 7.2.2007

Nun müssen wir uns sputen, haben wir doch ein Treffen mit Mattis Götti, Beat, in Invercargill vereinbart um 13 Uhr. Unterwegs besuchen wir dennoch die Cathedral CavesCathedral Caves, ein kleines Höhlensystem mit grossen Hallen auf Meereshöhe, welches bei Flut unzugänglich ist. Die Wanderung dahin bringt uns ins schwitzen und leicht aus dem Zeitplan. Trotzdem statten wir auch noch der Curio Bay, eine Bucht dessen Boden aus einem versteinerten Wald besteht. Von diesem sieht man Überreste von liegenden Baumstämmen und an den steinernen Baumstümpfen kann man zum Teil sogar noch die Jahresringe zählen…

Gerade rechtzeitig treffen wir nach einer stündigen Fahrt schliesslich in Invercargill ein wo uns Beat, Ela und Susanne schon erwarten. Zusammen gehen wir eine Kleinigkeit essen und wir sind dankbar für die heisse Schokolade, denn seit einigen Tagen schon tragen wir das wärmste was wir überhaupt dabei haben und dennoch ist es zu wenig… Auch die Einheimischen klagen über den schlechtesten Sommer seit langem.

Nach austauschen einiger Reisetipps und einem feinen Essen fahren wir im Regen weiter nach Colac Bay für die Nacht, während Beat mit Familie in entgegengesetzer Richtung in die Catlins fahren.

Historische Brücke über den WaiauWegen des noch immer schlechten Wetters montieren wir wiedermal unsere Regenanzüge und hoffen auf besseres Wetter im Landesinneren, als wir schliesslich die antarktisähnliche Südküste verlassen und richtung Te Anau fahren. Für den 40km-Abstecher zum tiefsten See Neuseelands (Lake Hauroko), können wir uns aufgrund der regelmässigen Regenschauer und tiefhängenden Wolken nicht begeistern. Dafür besuchen wir die historische Hängebrücke bei Clifden über den Waiau und erforschen auf eigene Faust eine Lake ManapouriAliens in der Kalksteinhöhle bei Clifden?Kalksteinhöhle wo wir froh sind um unsere Regenanzüge die sich vorzüglich als Höhlenforscherkleidung eignen…

Für zwei Nächte haben wir uns nun in der Nähe von Te Anau einquartiert von wo wir den Auf dem Weg nach Milford SoundMilford Sound erkunden wollen. Aufgrund diverser Empfehlungen buchen wir das letzte Schiff des Tages. Gegen Mittag fahren wir mit vielen Stopps an schönen Aussichtspunkten durch ein stockfinsteres Gipfeltunnel nach Milford Sound. Die ganzen Touristenmassen kommen uns in vielen grossen Reisecars entgegen und bis wir dort sind, sind die organisierten Reisetouren auch schon wieder weg…

Milford SoundBottlenose Dolphin im Milford SoundWir besteigen unser kleines Schiff und sind auf dem Fjord beinahe die einzigen. Bald schon zeigt sich eine grössere Schule von Bottlenose-Delphinen wo die anderen zwei Schiffe nur kurz anhalten, während wir ihnen etwa während einer Viertelstunde folgen. Was für ein Schauspiel! Obwohl das Wetter eher bewölkt ist, bietet uns der Fjord mit seinen steilen, wild bewachsenen Hängen, Wasserfällen und schneebedeckten Bergkuppen eine hinreissende Aussicht. Auch ist es noch immer Kühl und wir sind auch auf dem Boot froh um unsere Töffjacken…
Der Weiterweg führt uns nach Queenstown wo wir unterwegs spontan an einem Dorffest anhalten. Es ist eine Mischung aus Gewerbeschau, Handarbeitsverkäufern, Unterhaltungsprogramm und ein bisschen Chilbi. Erstaunlich der grosse Menschenauflauf für verhältnismässig wenig Darbietung… Immerhin erstehen wir einen erstmal halbwegs geniessbaren (da halbwegs geschmacksvoll, wenn auch nach schweizer Verhältnissen milden) Käse.

Für Queenstown haben wir uns drei Tage Zeit genommen. Auch das Wetter meint es seit langem wiedermal gut und zeigt ordentlich blauen Himmel… Als erstes führen wir uns die Shotover-Schlucht von einem Jetboat aus zu Gemüte, welches in einem Höllentempo auch über ganz seichtes Wasser, kaum eine Armlänge an den Felsen vorbei flitzt. Auch eine andere Schlucht sehen wir uns ganz aus der Nähe an, nämlich beim Canyoning in einem Bachtobel. In einen Neopren gezwängt und mit Klettergurt ausgerüstet sucht man sich dabei einen Weg dem Wildbach entlang die Schlucht hinunter. Dabei wird geklettert, gesprungen, gerutscht, abgeseilt und geschwommen. Das Wasser ist sehr kalt, aber einen Wildbach aus nächster Nähe erleben zu können ist sehr eindrücklich.

BarbaraMatti

Auch finden wir am See einen Jetski-Vermieter mit zwar nur einem einzigen Jetski auf dem wir uns abwechseln. Endlich ohne geführte Tour, können wir auch mal etwas gewagtere Manöver ausprobieren und wir lassen es ordentlich stieben. Matti lässt die Sau heraus und auch Barbara wagt sich an einen 180º-Dreher. So geht die Stunde schnell vorbei und wir haben riesigen Spass. Maori-TänzeAm Abend lernen wir bei einer kleinen Veranstaltung etwas über die traditionellen Maori-Tänze und -Kultur. Das ganze wird abgerundet mit einem feinen Hangi-Essen (Fleisch und Gemüse, gekocht in einem Erdofen), zwischendurch werden uns ebenfalls noch einige einfache Tänze beigebracht.
Kawarau Gorge Auch eine kleine Töfftour in die Kawarau-Schlucht steht auf dem Programm, wo wir unterwegs den Bungy-Springern bei der alten Kawarau-Brücke zuschauen. Den Rest der Zeit verbringen wir mit ausschlafen und endlich mal wieder Berichte schreiben und Fotos hochladen.

Trotz des schönen Wetters wollen wir uns nun doch an die Westküste weiter wagen, die für ihr schlechtes Wetter und die zahlreichen, stechenden Fliegen (Sandflies) berühmt ist.

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Es geht nichts über gute Kontakte

20.1.2007 – 31.1.2007

Was bin ich?Nach einer kurzen Stadtbesichtigung Nelsons und einer guten Nacht in einem wunderschönen Backpacker brechen wir tags darauf wegen sehr schlechten Wetterprognosen für die Westküste stattdessen an die Ostküste auf.

Nach einer Pause in Blenheim will plötzlich Barbaras BMW nicht mehr anspringen; die Instrumente spielen verrückt und der Anlasser macht keinen Mucks. Während Matti nach der Batterie sucht, die sich bei der BMW nicht am üblichen Ort unter dem Sattel befindet (dort ist der Benzintank!), wird ein Einheimischer auf uns aufmerksam und bietet uns seine Hilfe an. Mit vereinten Kräften finden wir schliesslich die Batterie gut versteckt unter der ‚Tank‘-Verkleidung und können schliesslich das Problem auf ziemlich korrodierte Batteriekontakte zurückführen. Nach einigem putzen und wieder zusammenschrauben springt die BMW wie wenn nichts gewesen wäre wieder an.

Küste nördlich von KaikouraÜber die wunderschöne Küstenstrasse, übersät von wunderbaren Ausblicken und bestückt mit einer kleinen Seehundkolonie gleich neben der Strasse, gelangen wir zum kleinen Küstendorf Kaikoura.Robbe Dort übernachten wir in einem mässigen Hostel und sind froh am nächsten Tag weiterzufahren. Auf dem Weg nach Christchurch besuchen wir nahe der Küste die Cathedral CliffsCathedral Cliffs, eine lange Sandsteinwand, welche von der Erosion so geformt wurde, dass sie an die Strukturen einer Kathedrale erinnert.

Nun verbringen wir einige Nächte in Christchurch, die drittgrösste Stadt des Landes, die trotz ihrer Grösse erstaunlich frühe Ladenschlusszeiten hat. Um halb Sechs sind die meisten Läden geschlossen; einige sogar früher. Wir staunten nicht schlecht.

An unserem ersten Tag in Christchurch haben wir Nachmittags einen Termin bei der Vermietung um unsere Motorräder warten zu lassen, aber zuerst werden wir Grenville abeholt, bei dem wir wiedermal eine Halbtages-Offroadtour gebucht haben.

Barbara in der Bachdurchfahrt Matti in der Bachdusche

Matti will es wissen und probiert deshalb eine KTM EXC450 aus, der grosse Bruder seiner eigenen KTM zuhause. Barbara erhält eine Honda CRF230 mit dem sie bestens zurecht kommt. Grenville führt uns nun während einiger Stunden über Waldwege, Enduropfade, Schotterpisten und Wasserdurchfahrten durch eine vom Fluss geprägte Kieslandschaft. p1130045.JPGBarbara wird von Grenville super unterstützt und auch Matti kann sich da und dort richtig austoben. Dadurch dass wir alleine mit ihm unterwegs sind, kann so auch super auf die verschiedenen Fahrniveaus eingegangen werden.

Kaum zurück wollen wir schnell unsere Motorräder in den Service bringen damit wir tags darauf mit beiden Motorrädern wieder eine Tour machen können. Doch Barbaras Batterie hat nun definitiv den Geist aufgegeben und die BMW macht keinen Mucks mehr. Erst nach mehreren Anschieb-Versuchen mit Hilfe des Backpacker-Betreibers springt die BMW schliesslich an und wir bringen die Töffs kurz vor Ladenschluss doch noch zum Vermieter.

Mattis Töff braucht einen neuen Vorderpneu und ein neues Lenkkopflager. Barbaras Töff eine neue Batterie. Beide sollen einen Ölwechsel kriegen, damit wir die Strecke zurück nach Auckland ohne Servicestopp absolvieren können.

Mammutblatt (Gunnera tinctoria)Mit einem Ersatztöff fahren wir zurück ins Backpacker und schlafen am nächsten Tag wiedermal richtig aus, um danach die Stadt mit seinem wunderschönen und grossen botanischen Garten zu erkunden.

Tags darauf sind die Töffs schliesslich repariert und alle Kontakte schliessen wieder korrekt, was auf einer kurzen Tour nach Akaroa (auf der Halbinsel vor Christchurch) gleich getestet wird.

Unsere modischen RegenanzügeDas Wetter ist am nächsten Morgen relativ grau, dennoch setzen wir unsere Reise richtung Mt. Cook im Landesinneren fort. Schon 10 Minuten nach Abfahrt beginnt es zu nieseln; und kaum haben wir schliesslich nach einer Stunde Fahrt die Regenanzüge montiert, hört es 3km später (!) auch schon wieder zu regnen auf… Ausser einigen kurzen Schauern sollten wir auf der weiteren Fahrt auch weitgehend verschont werden.

Irgendwo da hinten ist Mt. Cook ...Den 120km-Abstecher nach Mt. Cook ersparen wir uns wegen den tiefhängenden Regenwolken in dem Gebiet. Stattdessen fahren wir direkt zu unserem Backpacker auf einer Merino-SchafeMerino-Schaf-Farm, wo wir ein schön eingerichtetes Zimmer mit wunderbarer Aussicht bekommen.

Über die ‚Elephant Rocks‘, eine bizarre Kalklandschaft geht es zurück an die Ostküste. Tags darauf bestaunen wir am Strand die Moeraki Boulders‚Moeraki Boulders‘, natürlich gewachsene Steinkugeln bis über 1m gross, die wie Riesenmurmeln halb im Wasser liegen. Für 2 Nächte haben wir uns nun auf der Otago-Halbinsel vor Dunedin in einem kleinen Backpacker einquartiert. Aufgrund einer Empfehlung suchen wir zur Dämmerung einen kleinen Strand auf wo nach und nach etwa 30 kleine blaue Pinguine (die kleinste Art der Welt) aus den Fluten steigen und sich den Strand hoch kämpfen.

Am nächsten Morgen machen wir uns gemeinsam auf einem Töff auf den Weg zur lokalen AlbatrossAlbatross Kolonie, welche wir wegen des hohen Eintrittspreises nur von aussen bestaunen. Die Vögel mit ihrer riesigen Spannweite sind dennoch sehr imposant. Auf dem Weiterweg zu einem anderen Strand mit den seltenen Gelbaugen-Pinguinen stellt Mattis Töff plötzlich ab und springt auch mit anrollen nicht mehr an. Dank autostoppen kommen wir zurück zur Unterkunft und am nächsten Morgen wir der Töff nach Dunedin abgeschleppt. Erneut hat uns ein Kontakt im Stich gelassen, ein Kabel in der Benzinpumpe ist gebrochen… Während der Reparatur fallen zwei weitere Mängel am Motorrad auf (eine undichte Kühlwasserpumpe sowie rissige Luftansaugstutzen), für welche Ersatzteile in Christchurch bestellt werden müssen. So bleibt uns nichts anderes übrig als eine weitere Nacht auf der Halbinsel zu verbringen und erst am nächsten Mittag können wir die Reise mit dem frisch reparierten Töff fortsetzen. Dafür können wir die Zeit verwenden, die steilste Strasse der Welt zu besichtigen und trotzdem noch einen Gelbaugen-PinguinGelbaugenpinguin zu sehen.

Unsere Reise führt uns der Südküste entlang zu den Catlins, ein wunderschöner Landstrich, doch schon nach 70km fängt Mattis BMW erneut an zu spotzen und versagt uns auf offener Strasse den Dienst. Nach kurzem Nachschauen stellt sich erneut die Benzinpumpe als Problem heraus… Wieder werden wir abgeschleppt und obwohl es schon fast Feierabend ist, kann das Problem dank unserer Hilfe schnell gefunden und behoben werden. Auch ein zweiter Kontakt in der Benzinpumpe hat sich verabschiedet…!

Trotz so vielen Kontaktproblemen hoffen wir, dass wir die Catlins ohne weitere Probleme durchqueren können.

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Von Fjorden und Nationalpärken

13.1.2007 – 20.1.2007

Queen Charlotte SoundsDie Fähre führt uns durch die wunderschönen Fjords der ‚Queen Charlotte Sounds‘ nach Nelson. Die Aussicht auf die bewaldeten Landzungen ist atemberaubend. Doch einige Hügelzüge sind komplett kahl oder von Monokulturen geprägt. In Reih und Glied stehen lauter Föhren, eines der Exportgüter von Neuseeland. Schon oft haben wir dies auf den bisherigen Fahrten bemerkt; kommerzielle Monokulturen verdrängen den ursprünglichen vielfältigen Urwald.

Der kommende Tag ist unser Ruhetag, da das Wetter sowieso etwas bewölkt und regnerisch ist. Auf dem Queen Charlotte TrackFür den darauffolgenden Montag haben wir jedoch aufgrund der vielversprechenden Prognosen ein Schiffstaxi gebucht, welches uns weit hinaus in den Fjord bringt. Dort startet der ‚Queen Charlotte Track‘, eine 4-Tages Wanderung von der wir den ersten Tagesabschnitt ablaufen. Diese Wanderung bietet wunderschöne Ausblicke in den tiefblauen Fjord mit seinen vielen kleinen versteckten Buchten. WekaAuch einige Wekas sehen wir hier; Verwandte des Kiwis, ebenfalls flugunfähig, dafür Tagaktiv und ziemlich neugierig.

Barbara ist etwas mulmig zumute, denn Matti hat für den nächsten Tag etwas ganz spezielles gebucht. Morgens um 10 nehmen wir unsere Jetskis in Empfang; eine Kreuzung zwischen Motorboot und Motorrad. Zuerst zögerlich dann immer schneller stechen wir mit unserem Führer in die verschiedenen Buchten des Fjordes und entdecken dabei einen Seehund, ein Schulsegelschiff in voller Fahrt und einen mit Muschelsplitter übersäten Strand, welcher Matti zwei grosse Schnitte in den Fusssohlen beschert… Barbara will ihren Jetski am Ende gar nicht mehr abgeben und würde am liebsten den ganzen Tag weiterfahren, so viel Spass macht es…!

Im Anschluss schwingen wir uns wieder auf unsere Töffs und nehmen die wunderschöne Küstenstrasse nach Nelson unter die Räder. Da wir jedoch weiter in den ‚Abel Tasman National Park‘ wollen, fahren wir gleich weiter nach Motueka wo wir uns für die Nacht einquartieren.

Kajaken im Abel Tasman National ParkUm den Park richtig zu erleben, tauschen wir nun unsere Motorräder für zwei Tage gegen ein Kajak. So geniessen wir in einer kleinen Gruppe (die Touristenschar ist anderswo…) die wunderschönen Buchten, Strände und Felsen des Parkes. Übernachtet wird an einer Bucht im Zelt gleich hinter dem Sandstrand mit friedlichem Meeresrauschen. Beim Abendspaziergang kann Matti seinem Entdeckergeist nicht Einhalt gebieten und entdeckt dabei eine wunderschöne kleine Glühwürmchen-Höhle…

p1120066.JPGDas leicht bewölkte Wetter des Vortages weicht am nächsten Tag einem strahlend blauen Himmel. Kurz nach Abfahrt umfahren wir eine kleine Insel, an dessen Küste sich die Seehunde sonnen. Ein weiterer Zwischenstop bringt uns in ein kleines Tal, welches bei Flut komplett überschwemmt ist. Matti macht jedoch das Laufen im Sand erhebliche Beschwerden, da die Schnitte in den Füssen immer noch offen sind…

Pupu SpringsDer nächste Tag in der Golden Bay weiter im Norden verläuft nicht ganz wie geplant; die Besichtigung der grössten Süsswasserquelle von Australasien, die Pupu Springs, (mit dem klarsten Wasser der Welt) verläuft noch nach Plan und wir geniessen den Anblick des absolut klaren, tiefblauen Wassers. Der Besuch einiger Höhlen und spezieller Felsformationen brechen wir aufgrund Zeitmangels und extrem grobem und rundem Strassenschotter ab. Auch der Besuch eines Felsgartens ist uns leider verwehrt da dieser kurz vor unserer Ankunft die Tore schloss.

Schafscheren in RekordgeschwindigkeitDafür hat Matti dank einer Tafel am Strassenrand von einem Schafscher-Wettbewerb in einem nahen Hotel erfahren. So bewundern wir die unglaubliche Flinkheit der Wettbewerbsteilnehmer, die ein Schaf in einer halben Minute (!!) scheren… Der Komet 'McNaught'Die Rückfahrt in der Nacht wird vom Kometen McNaught geprägt welcher sich wunderschön am Abendhimmel präsentiert.

Die wunderschönen Erinnerungen an die Nationalpärke begleiten uns am nächsten Tag auf unserem kurzen Weg zu unserem nächsten Zwischenstopp, Nelson.

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Dem Regen entronnen

9.1.2007 – 13.1.2007

Nach dem schönen Wetter des Nordens verheissen nun die Prognosen nichts Gutes für den Norden und Nordosten, also versuchen wir schnell Richtung Süden zu gelangen.

Die Nacht haben wir weit südlich von Auckland in Waitomo gebucht. Der Weg ist weit, so fahren wir direkt auf den grossen Hauptstrassen zu unserem Ziel. Dennoch ist es nach 21 Uhr als wir in der einbrechenden Dunkelheit Waitomo erreichen.

Trotz touristischen Attraktionen schliessen alle Küchen dort um 21 Uhr sodass wir uns mit einem Mikrowellen-Pie im Pub zufrieden geben müssen. Und wir sind nicht die einzigen Touristen denen das passiert!

Nach der Übernachtung im YHA Hostel, marschieren wir die 2 km zum Ausgangspunkt der speziellen Attraktion von Waitomo: Jahrtausende von Regenfällen haben ein grosses unterirdisches Höhlensystem geformt, welches sowohl trockenen wie auch nassen Fusses begangen werden kann. Um es uns nicht zu einfach zu machen, haben wir die speziellere Variante gewählt: ‚Blackwater Rafting‘. In hübsche Neoprens gezwängt und mit Helm und weissen Gummistiefeln bewaffnet sowie einem schmucken, dicken Gummiring unter dem Po erkunden wir unter professioneller Führung die Bäche, Seen und Sternenhimmel dieser Höhlen.

Diese werden von tausenden Glüchwürmchen gebildet, die während 9 Monaten als Maden an den Decken der Höhlen hängen und mit klebrigen Fäden nach Insekten angeln. Um diese anzulocken, leuchtet ein Teil ihres Körpers in kühlem Grünblau; je hungriger das Würmchen, desto heller das Leucht.

Marokopa FallsMarokopa Falls UrwaldNach diesem feuchtfröhlichen Abenteuer hat sich das Wetter uns sogleich angeschlossen und unsere geplante Nachmittagstour sprichwörtlich ins Wasser fallen lassen, sodass wir am nächsten Morgen trotz einer sowieso schon längeren Tour auch noch diesen Extra-Abstecher machen: Die Marokopa Falls und sein urtümlicher Urwald sind auch bei leichtem Nieselregen jederzeit ein Abstecher wert. Nur die nahen Piripiri Caves präsentieren sich ziemlich schlammig und laden nicht zu grösseren Erkundungstouren ein.

Forgotten World HighwayErst gegen Mittag starten wir daher unsere geplante Tagestour nach Wanganui wobei uns die Karte nicht die ganze Wahrheit erzählt…. Die als Hauptstrasse markierte Route mit dem Namen ‚Forgotten World Highway‘ entpuppt sich als äusserst kurvenreiche und enge Nebenstrasse mit einem auf der Karte nicht verzeichnetem längeren unbefestigten Abschnitt. Die Landschaft ist zwar wunderschön, doch gerät unser Zeitplan komplett aus den Fugen. Immerhin hält das Wetter und verwöhnt uns ab und zu sogar mit ein paar Sonnenstrahlen. Jedoch erst gegen halb 10 Uhr Abends erreichen wir Stratford von wo es noch 1 1/2 Stunden nach Wanganui sind. Um unser gebuchtes YHA darauf vorzubereiten, telefoniert ihnen Matti und erfährt dass wir dort um diese Uhrzeit nicht mehr willkommen sind!

Der Schock war gross, es ist bald 10 Uhr Abends und wir haben keine Übernachtungsmöglichkeit mehr und müssen wegen einer vorgebuchten Flussfahrt am nächsten Morgen um 8 in Wanganui losfahren können. Schnell telefoniert Matti einem anderen Backpacker und ergattert doch noch ein Bett in Hawera, eine Stunde von Wanganui entfernt. BBH (eine neuseeländische Backpacker-Hostel-Organisation sei Dank – YHA werden wir von nun an meiden…) sei Dank!

So müssen wir nun halt früher aufstehen und fahren gegen die Morgensonne mühsam nach Wanganui. Dort reservieren wir gleich ein Zimmer (nicht im YHA) für den Abend und machen uns leicht verspätet, mit nur einem Töff, auf den Weg. Matti schafft es die Zeit wieder aufzuholen auf den kurvenreichen und engen Strassen und sogar zu zweit auf Schotter geht es ganz flott voran. Trotz einigen angekündigten Schauern bleiben wir verschont und die Sonne zeigt sich auch ab und zu.

Whanganui RiverBridge to NowhereDas Jetboat bringt uns nun dem idyllischen Whanganui entlang zur ‚Bridge to Nowhere‘, einer Betonbrücke aus den Dreissigern mitten im Urwald. Die Gegensätze können nicht grösser sein. Erstellt wurde die Brücke in der Absicht, eine Strasse zu den damals blühenden Farmen der Gegend zu bauen. Kurz nach Fertigstellung der Brücke wurden die meisten Farmen jedoch wieder aufgegeben und die Strasse nicht weiter unterhalten.

Blick von unserer UnterkunftUm die vorgebuchte Fähre zu erreichen, übernachten wir am nächsten Tag in der Nähe von Wellington (in Paekakariki) wo wir ein wunderschönes Ensuite-Double mit Meersicht erhalten. Der Ausblick während dem Abendessen ist grandios.

Nach zwei Wochen Nordinsel fahren wir zeitig am nächsten Morgen mit der Fähre auf die Südinsel.

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